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Deprogrammierung

Als eine Möglichkeit, Programme zu verändern, wird die sogenannte „Deprogrammierung“ bezeichnet. In manchen therapeutischen Ansätzen wird vertreten, dass etwas, das systematisch erzeugt wurde, auch systematisch verändert werden kann (11). Durch eine fachgerechte „Deprogrammierung“ sollen sich die von Tatpersonen „einprogrammierten“ Mechanismen auflösen, sodass Auslösereize nicht mehr zu den ursprünglichen reflexartigen Denk-, Gefühls- und Verhaltensabläufen führen. Eine erfolgreiche Auflösung der Programme sollte in eine sorgsame Psychotherapie eingebettet werden, die den Kontext, die Lebensumstände und die gesamte Struktur der Betroffenen mit einbezieht. Eine fachgerechte „Deprogrammierung“ setzt laut den Vertreter:innen dieser Methode voraus, dass Behandelnde ausreichend Kenntnisse der Gesamtzusammenhänge der Gewalterfahrungen haben. Nicht für alle Betroffenen ist eine solche „Deprogrammierung“ der passende Weg. Viele empfinden dies als einen weiteren Eingriff von außen. Bisher gibt es keine wissenschaftlichen Erkenntnisse, ob und wie „Deprogrammierungen“ wirken und zu welchen Nebenwirkungen es dabei möglicherweise auch kommen kann. Es ist wichtig, dass sich Betroffene gemeinsam mit ihrer therapeutischen Fachkraft kritisch mit dem Vorhaben einer „Deprogrammierung“ auseinandersetzen.

Dissoziation, Manipulation

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