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Kostenlose Beratung bei organisierter sexualisierter und ritueller Gewalt

Schlussfolgerung

Die vorläufigen Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass in einer Reihe von Hilfesystemen und Behörden, die mit erwachsenen Betroffenen von organisierter Gewalt in Kontakt stehen, mehr Schulungen und Kapazitätsaufbau erforderlich sind. Die Behandlung von Betroffenen und ihrer Kinder kann nur dann erfolgreich sein, wenn die Zusammenarbeit zwischen den zuständigen Behörden eine relativ sichere Umgebung schaffen kann. Die Reaktionen der verschiedenen Systeme offenbarten jedoch eine Reihe von Bruchstellen. Die mangelnde Anerkennung von Dissoziation oder organisierter Gewalt und die klischeehafte Vorverurteilung von Frauen als Lügnerinnen führten zu unsachlicher Skepsis und manchmal zu Feindseligkeit gegenüber den betroffenen Frauen. Beweise für organisierte Gewalt wurden häufig so verwendet, dass sie die Glaubwürdigkeit der Betroffenen infrage stellten. Zum Beispiel wurden Verletzungen nach Übergriffen als Selbstverletzung diagnostiziert und dissoziative Zustände als Zustimmung zu sexuellen Handlungen missverstanden. Schulung und Wissen zu organisierter Gewalt sind entscheidende Faktoren, damit unterstützende und wirksame von ineffektiven oder schädlichen Interventionen unterschieden werden können. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Arbeit mit den Klient:innen, sondern auch auf die Rahmenbedingungen von Politik und Behörden: Organisierte Gewalt stellt ein spezifisches Muster der Viktimisierung dar, das in den bestehenden Maßnahmen zur Bewältigung von Gewalt gegen Frauen und Kinder nur unzureichend berücksichtigt wird.