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Schlussfolgerung

Die aktuelle Studie ergab, dass Betroffene von ORG unter dem anhaltend polarisierten gesellschaftlichen Diskurs über Unglauben, „false memories“ und Traumafolgestörungen leiden. Es wurde festgestellt, dass Betroffene bei Fachleuten ein geringes Bewusstsein für ORG wahrnehmen, was wiederum dazu führt, dass deren Hilfeleistungen als schlecht/unzureichend eingestuft wurden. Infolgedessen gaben die Teilnehmenden an, dass sie aufgrund erwarteter negativer Reaktionen nicht bereit waren, ihre Erfahrungen offenzulegen. Die Autorinnen schlagen vor, dass Anlaufstellen für Betroffene von ORG das Bewusstsein für deren spezifische Probleme schärfen, dass Betroffene ihre Erfahrungen austauschen, und dass bereits sensibilisierte Hilfeeinrichtungen im Bereich ORG gefördert werden sollten.

Partizipative Aktionsforschung scheint ein stärkender und befähigender Prozess für Betroffene zu sein, der zu neuen Kompetenzen, positiven Wahrnehmungen und sozialer Unterstützung sowie zur Entwicklung neuer Lebensmöglichkeiten führt. In Bezug auf den Prozess der partizipativen Aktionsforschung konnten betroffene Forschende (a) ihre Erfahrungen bei der Suche nach Hilfe, (b) den Forschungsprozess, und (c) die Folgen außerhalb des Rahmens der Studie reflektieren, wie z.B. Veränderungen im wirklichen Leben. Trotz einiger methodischer Herausforderungen bietet partizipative Aktionsforschung einen vielversprechenden Ansatz, um durch Forschung einen sozialen Wandel zu erreichen und zum persönlichen Wachstum der teilnehmenden Forschenden beizutragen.

Die aktuelle Studie legt nahe, dass es im Bereich ORG weiterer Forschung bedarf, insbesondere partizipativer Aktionsforschung. Zukünftige Studien sollten beispielsweise die Auswirkungen von partizipativer Aktionsforschung auf die Reaktionen von relevanten Behörden untersuchen. Darüber hinaus müssen zusammen mit Betroffenen die Komplexitäten und Herausforderungen dieser Forschungsmethode mit dem Schwerpunkt auf der Ermittlung der effektivsten Methoden untersucht werden. Es wird angeregt, dass partizipative Aktionsforschung für eine Vielzahl von Betroffenengruppen nützlich sein kann. Schließlich wäre es auch interessant, den Verlauf von positiven und negativen Veränderungen im Verhalten von psychosozialen Fachpersonen aus Sicht der Betroffenen zu verfolgen.