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Kostenlose Beratung bei organisierter sexualisierter und ritueller Gewalt

Intime Beziehungen und Bindung

Personen, die sexualisierte Gewalt in ihrer Kindheit erfahren haben, leiden im Verlauf ihres Lebens häufig an Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen und partnerschaftlichen Beziehungen. Sexualisierte Gewalt erlebt zu haben, kann langfristig psychische Folgen im Bindungs- und Beziehungsverhalten haben (1,2). Häufig haben betroffene Personen zum Beispiel den Eindruck, anderen Menschen nicht vertrauen oder ihnen nahe sein zu können (1). Manchmal ist das Beziehungsverhalten auch durch schnelle Wechsel geprägt: Misstrauen und Ärger wechseln sich mit Sehnsucht nach Nähe ab – häufig in Kombination mit der gleichzeitigen Angst verlassen zu werden (3).

Fallbeispiel: Frau G. hat in ihrer Kindheit emotionale Gewalt durch ihre Mutter erlebt und erlebte sexualisierte Gewalt durch ihren Stiefvater sowie dessen Bekannte. Als junge Frau verliebte sie sich häufig „Hals über Kopf“ in Männer, schwebte „auf Wolke 7“ und wollte jede Sekunde bei ihrem Partner sein. Traten nach dieser ersten Phase starker Verliebtheit erste alltägliche Schwierigkeiten oder Konflikte auf, reagierte sie bald mit großer Verletzung, Wut und Verzweiflung, schlug den jeweiligen Partner, zerstörte Geschirr oder Mobiliar und beendete die Beziehung impulsiv. Im Zuge einer Psychotherapie lernte sie, ihre Gefühle besser wahrnehmen und steuern zu können.