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Äußere Distanz zu den Tatpersonen herstellen

Zunächst geht es für viele Betroffene darum, räumlichen Abstand zu gewinnen, Schutz zu finden und eine äußere Distanz zu den Tatpersonen herzustellen. Das heißt konkret: Sie versuchen in einer anderen Stadt, in einem anderen Bundesland oder gar im Ausland „unterzutauchen“. Für den weiteren Ausstieg und alle damit verbundenen Maßnahmen ist es wichtig, so viel Sicherheit wie möglich im Wohn- und Lebensumfeld zu haben. Das allein kann jedoch aus vielschichtigen Gründen schon sehr herausfordernd und schwer zu realisieren sein. Die meisten Betroffenen sind psychisch belastet. Sie verlassen ihr bisheriges soziales Netzwerk und damit auch alles Vertraute. Häufig müssen sie dem Druck und den Bedrohungen der Tatpersonengruppe standhalten. Gleichzeitig gilt es, bürokratische Hürden zu überwinden – zum Beispiel bei Themen wie Auskunftssperre und Namensänderung. Und nicht zuletzt brauchen Aussteiger:innen finanzielle Ressourcen für den Neuanfang.

Eine äußere Distanz herzustellen, ist vor diesem Hintergrund ein großer erster Schritt. Umso wichtiger ist es, sich möglichst von Beginn an eine vertrauenswürdige Unterstützung zu suchen oder sich mit Kriseneinrichtungen vertraut zu machen. Hierfür eignen sich insbesondere folgende Personen und Einrichtungen:

  • Freund:innen oder andere bekannte, sichere Personen
  • Akutkliniken oder geeignete Psychiatrien
  • Schutzunterkünfte, Frauenhäuser, Fluchtwohnungen
  • Ambulante, teilstationäre und stationäre Wohnangebote
  • Klöster oder andere kirchliche Einrichtungen

Im Idealfall wissen die genannten Kriseneinrichtungen, in welcher besonderen Notlage sich die betroffenen Personen befinden. Nur so können sie ihnen den passenden Schutz bieten. Langfristige Alternativen für sicheres Wohnen können sehr unterschiedlich aussehen. Betreutes Wohnen, Wohngemeinschaften, alternative Wohnprojekte, Pflege- und Gastfamilien oder auch eine eigene neue Wohnung sind Möglichkeiten, die in Betracht kommen.