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Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung bei Personen mit DIS

Viele Menschen mit einer DIS erleben auch die Symptome einer Komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung (KPTBS). Dabei können die Symptome der KPTBS bei den unterschiedlichen dissoziativen Persönlichkeitsanteilen jeweils verschieden sein (2). Einige Persönlichkeitsanteile stehen beispielsweise unter hoher Anspannung. Sie „stecken fest“ in traumatischen Erinnerungen bis hin zu andauernden Flashbacks, in denen sie die erlittene Gewalt in Form von starken Emotionen, Bildern, Geräuschen und Körperempfindungen wiedererleben. Andere Persönlichkeitsanteile, die zum Beispiel für die Alltagsbewältigung zuständig sind, können dazu unter Umständen wenig Zugang haben. Sie erinnern das Trauma nicht und erleben selten starke Emotionen (2). Symptomatisch für die KPTBS ist, dass sich die Selbstwahrnehmung verändert. Auch das kann bei Menschen mit DIS je nach Persönlichkeitsanteil unterschiedlich sein. Möglicherweise erleben dann zum Beispiel nur einige Persönlichkeitsanteile das für die KPTBS charakteristische negative Selbstbild. In Beziehungen zu anderen Menschen kann es Persönlichkeitsanteile geben, die niemandem vertrauen – während andere schnell Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen und halten können. Auch Emotionen werden von den verschiedenen Persönlichkeitsanteilen oft unterschiedlich verarbeitet. Kurzum: Die Symptome einer KPTBS wie auch die traumatischen Erlebnisse an sich können bei einer DIS auf unterschiedliche Persönlichkeitsanteile verteilt sein. Das hat Auswirkungen auf die Diagnostik. Oft ist es für Diagnostiker:innen schwer, das gesamte Ausmaß der Symptomatik zu erfassen. Das liegt daran, dass sie sich meist nur einen klinischen Eindruck von demjenigen Persönlichkeitsanteil machen können, mit dem sie gerade sprechen.