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Umgang mit den Traumafolgesymptomen

Sowohl bei der DIS als auch bei der KPTBS geht es darum, die Symptome als Bewältigungswege zu verstehen, die in einer schwer traumatischen Situation das Überleben gesichert haben. Während sich diese Bewältigung bei der KPTBS relativ durchgängig und zusammenhängend in Verhalten und Erleben darstellt, ist sie bei der DIS von einem fragmentierten beziehungsweise zergliederten Selbst geprägt. Das macht die Symptome und das Erleben einer DIS entsprechend vielgestaltig. Menschen mit einer DIS stehen vor der Herausforderung, Verständnis für alle Bewältigungsstrategien ihrer unterschiedlichen Persönlichkeitsanteile zu entwickeln, auch wenn sich diese als problematisch herausstellen. Es ist für Betroffene daher ein wichtiger Prozess, die erlittene Gewalt zunehmend anzuerkennen und die eigenen Bewältigungswege zu akzeptieren. Wichtige Lernschritte können dabei sein, sich nicht selbst zu verurteilen und die Verantwortung für die erlebte Gewalt und Ausbeutung bei den Tatpersonen zu verorten. Zugleich ist es hilfreich, Verantwortung für die Bewältigung der Gewaltfolgen und den eigenen Heilungsprozess zu übernehmen. Dazu gehört, die verschiedenen Persönlichkeitsanteile kennenzulernen, zu verstehen und untereinander zu kommunizieren. Das sind große Herausforderungen, für die Betroffene eine kompetente und umfassende therapeutische Begleitung von Fachpersonen brauchen. Im besten Falle arbeiten hierbei verschiedene Berufsgruppen interdisziplinär zusammen, wie zum Beispiel psychosoziale Berater:innen, Psychotherapeut:innen und Psychiater:innen. Darüber hinaus sind gute Beziehungen zu anderen Menschen hilfreich, da sie ein Gegengewicht zur erlebten zwischenmenschlichen Gewalt und Ausbeutung bilden können. Auch schöne Erlebnisse in der Natur, mit Tieren oder andere Ressourcen wie Freude an Bewegung und kreativem Tun können den Heilungsprozess sehr unterstützen. Das Nachgehen einer beruflichen Tätigkeit kann ebenfalls eine Ressource darstellen. Insgesamt lässt sich sagen, dass für den Umgang mit den Symptomen der KPTBS sehr ähnliche Grundsätze gelten wie für den mit der DIS. Wenn eine DIS vorliegt, können die Symptome einer KPTBS jedoch nicht isoliert, sondern nur im Zusammenhang mit den verschiedenen dissoziativen Persönlichkeitsanteilen sowie der Gesamtpersönlichkeit verstanden werden. Dies ist zu beachten, wenn es darum geht, belastende Symptome zu verändern und an Lebensqualität zu gewinnen.