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Wie erleben betroffene Personen eine dissoziative Identitätsstruktur?

Bei einer dissoziativen Identitätsstruktur haben Betroffene häufig Schwierigkeiten, sich als eine einzige und zusammenhaltende Identität zu erleben. Zudem entwickeln die verschiedenen abgespaltenen Persönlichkeitsanteile häufig eine Art Eigenleben, das im Alltagsbewusstsein oftmals nicht ausreichend zugänglich und steuerbar ist. Einmal gebahnt, kann sich die dissoziative Bewältigungsstrategie in Stresssituationen wiederholen: Die Bildung weiterer Persönlichkeitsanteile passiert dann möglicherweise auch bei geringerem, nicht unbedingt lebensbedrohlichem Stress. Menschen mit einer dissoziativen Identitätsstruktur verhalten und erleben sich so, als gäbe es mehrere verschiedene Personen in ihnen. Viele leiden darunter, dass sie sich im Alltag an umfassende Erfahrungen nicht mehr erinnern können und dass sie keine zuverlässige Kontrolle über ihr eigenes Denken, Fühlen und Handeln haben. Dadurch kann es beispielsweise zu Missverständnissen und Störungen im sozialen Miteinander kommen. Eine Studie hat gezeigt: Hirnfunktionen und die Regulation des hormonellen Systems lassen sich einzelnen Persönlichkeitsanteilen zuordnen. Die Forscher:innen haben bei den teilnehmenden Personen verschiedene neuroendokrine Messungen des vegetativen Nervensystems durchgeführt, während gleichzeitig Trauma-Skripte, sprich einzelne Segmente der traumatischen Erfahrung, bearbeitet wurden. Bei den Teilnehmenden mit einer DIS konnten sie feststellen, dass es Reaktionen unterschiedlicher Persönlichkeitsanteile mit verschiedenen Antworten des vegetativen Nervensystems gab (9).