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Kostenlose Beratung bei organisierter sexualisierter und ritueller Gewalt

Wissen schafft guten Journalismus

Um möglichst fundiert berichten zu können, sollten Journalist:innen sich Hintergrundwissen über verschiedene Themen aneignen, die im Kontext von organisierter sexualisierter und ritueller Gewalt eine Rolle spielen können. Hierzu zählt beispielsweise Wissen über Posttraumatische Belastungsstörungen, Dissoziation, die Funktionsweise von Erinnerungen und Therapiemethoden. Zudem sollten Journalist:innen wissen, wie man sensible Interviews führt und wie man sich vor eigenen psychischen Belastungen, insbesondere einer Sekundärtraumatisierung, schützen kann. Eine Sekundärtraumatisierung ‒ auch indirekte Traumatisierung genannt ‒ ist eine Traumatisierung, die bei Kontaktpersonen dadurch entstehen kann, dass Betroffene ihnen von ihrer direkten Traumatisierung berichten. Um dies zu vermeiden, hilft, genau wie bei Betroffenen und psychosozialen Fachpersonen, eine ressourcenorientierte Haltung.

Auf der Webseite dartcenter.org wurde durch eine US-amerikanische Stiftung eine Plattform entwickelt, die sich mit Journalismus und Trauma befasst. Diese Seite enthält für englischsprachige Journalist:innen kurze evidenzbasierte Anleitungen zu Nachrichtenauswahl, Sprachgebrauch und Ethik bei der Berichterstattung im Kontext möglicher Traumatisierungen. Vieles ist auf den deutschen Sprachraum übertragbar. Darüber hinaus gibt die Plattform Empfehlungen für die angemessene Verwendung relevanter psychologischer und wissenschaftlicher Terminologie, insbesondere im Bereich sexualisierter Gewalt. Sie kann als Nachschlagewerk für Journalist:innen dienen. Vereinzelt werden auch traumasensibilisierende Hinweise gegeben und Schulungen empfohlen. Ein Artikel, der ins Deutsche übersetzt worden ist, informiert Journalist:innen beispielsweise zum guten Umgang mit sich selbst bei belastenden Themen: https://dartcenter.org/resources/2015-physisch-und-psychisch-gesund-bleiben