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Kostenlose Beratung bei organisierter sexualisierter und ritueller Gewalt

Ideologien und rituelle Praktiken

„Rituelle Gewalt“ bezeichnet eine besondere Form der organisierten sexualisierten Gewalt, bei der die Tatpersonen ihr Vorgehen auf Ideologien begründen. Das können zum Beispiel bestimmte Weltanschauungen sein. Berichten zufolge zielen die Tatpersonen darauf ab, den Gewalthandlungen einen höheren Sinn zu geben, sie zu rechtfertigen und sie vor dem Hintergrund der Ideologie intensivieren zu können (6). Viele Betroffene und Helfende berichten zum Beispiel von (schein-)religiösen und/oder rechtsextremen Ideologien (7). Zudem können Ideologien auch den Zweck erfüllen, Menschen ein Gefühl von Gemeinschaft und Sinnhaftigkeit zu geben, um sie so an die Gruppe der Tatpersonen zu binden. Ob die Täter und Täterinnen selbst an die beschriebenen Ideologien glauben oder ob sie diese eher strategisch anwenden, konnte bisher wissenschaftlich nicht ausreichend geklärt werden. Als sogenannte rituelle Praktiken im Zusammenhang mit Ideologien beschreiben Betroffene das Leben nach bestimmten, an der Ideologie ausgerichteten Regeln sowie sich wiederholende Abläufe, Gesten, Rituale und Zeremonien (5). Berichte von Betroffenen legen nahe, dass Ideologien und rituelle Praktiken im Kontext von organisierter sexualisierter Gewalt besonders häufig generationsübergreifend in Familien vorkommen und durch eine stärkere Gewaltintensität charakterisiert sind (7).